Der Autor neben einer Statue von Juri Gagarin (erster Mensch im All, 1961) vor dem Eingang des Astronautenzentrums: Foto: Stefan Klemens
Lieber Gast!
Warum war ich im Europäischen Astronautenzentrum der ESA in Köln? Eine erste Antwort: Weil sich mir die Gelegenheit bot! Es gab noch zwei andere Gründe, doch der Reihe nach:
Wie viele Menschen fasziniert mich der Weltraum seit jungen Jahren – und seit zirka 2010 erleben wir einen neuen Aufbruch ins All: Große und kleine private Unternehmen bauen Raumschiffe, Satelliten und wichtige Bauteile für Raketen.
Galerie 1: Das Europäische Astronautenzentrum: Eingang und Eindrücke aus der Empfangshalle. Fotos: Stefan Klemens
Und die NASA betreibt zusammen mit der ESA im Artemis-Programm die nächste Mondlandung: Nächstes Jahr ist bereits die bemannte Mondumrundung angesetzt, danach folgt mit neuer Crew das Betreten unseres lunaren Nachbarn – auch ein Deutscher (Maurer oder Gerst) soll laut dem Leiter unserer Führung dabei sein.
Neben meiner Begeisterung gibt es jedoch auch berufliche Gründe für meinen Besuch: Die Auswahl und das Training von Astronauten u.a. mit digitalem Assessments. Die letzte Bewerberrunde der ESA fand 2021 bis 2022 statt: Von rund 22.500 Bewerbern blieben am Ende 17 Personen als Berufs- oder Reserveastronauten übrig.
Galerie 2: Die neue „Luna-Halle“ (LUNA-Analog Facility) gegenüber des Astronautenzentrums in Köln –Am 25. September 2024 offiziell eröffnet, dient sie dem Training von Astronauten und Robotern für Mondmissionen sowie der Entwicklung von Technologien hierfür.Fotos: Stefan Klemens
Die Auswahl von Astronauten, wie auch von Piloten, Fluglotsen oder anderen Positionen in kritischen Bereichen, ist ein schönes Beispiel für einen sorgfältig geplanten und qualitativ hochwertigen beruflichen Beurteilungsprozess – wie ihn die z.B. die DIN 33430 beschreibt.
Bei der ESA gab es nach der Dokumentenanalyse fünf weitere Stufen zur Beurteilung der anforderungsbezogenen fachlichen, körperlichen und psychologischen Merkmale, wie: kognitive, technische und persönlich-soziale Kompetenzen sowie die motorische Koordination. Ein wichtiges Verfahren hierbei: Psychometrische Tests, die am Computer durchgeführt wurden (neben vor allem Interviews, medizinischen Untersuchungen, Assessment Center mit Einzel- und Gruppenübungen.
Galerie 3: Weiter Fotos vom Astronautenzentrum: Unten das europäische Columbus-Modul der ISS (Maßstab 1:1); Oben: Tauchbecken zur Simulation und Übung von Schwerelosigkeit, Panel zum Mieten eines Raumes, Gruppenfoto vom Basistraining 2023-2024 im Kurs zum menschlichen Verhalten und Leistung. Fotos: Stefan Klemens
Ich hatte mich bereits über den Auswahlprozess der ESA informiert, doch der Tour-Guide berichtete uns aus erster Hand mit vielen Details. Auch interessant: Eine Teilnehmerin hatte sich sogar beworben.
Wer mehr über die Astronautenauswahl und die berufliche Eignungsbeurteilung bei „normalen“ Berufen mit deutlich weniger Bewerbern wissen möchte: Ein Artikel von mir ist in Arbeit und wird bald publiziert (Ein Hinweis folgt in diesem Newsblog sowie auf meinem LinkedIn-Profil.
Und wer mehr über das digitale Assessment mit psychometrischen Verfahren für (a) die verbesserte Auswahl, Entwicklung oder Beratung von Fach- und Führungskräften, oder (b) zu einer psychologischen Analyse von Arbeits- und Organisationsmerkmalen in seiner Branche und seinem Unternehmen erfahren möchte: Termin für ein Online-Gespräch telefonisch oder schriftlich vereinbaren.
Für HR-Dienstleister wie Personalberater habe ich ein besonderes Angebot zum digitalem Assessment – Damit diese wie große Mitbewerber in herausfordernden Zeiten auch dieses Verfahren einfach, schnell und mit überschaubaren Investitionen nutzen können, um datenbasierter zu entscheiden: Bitte PDF anfordern! Kontakt
Einen schönen + produktiven (falls kein Brückentag) Freitagwünsche ich Dir!
Herzliche Grüße, Stefan Klemens
PS: Diesen Artikel gibt es auch als Post auf LinkedIn –zusammen mit einer Reihe weiterer interessanter und aktueller Posts, z.B. spannende Termine. Schau´ doch mal vorbei: Ich würde mich freuen!
Und: Dir gefällt mein Beitrag? Dann like ihn doch dort – oder besser: Schreib‘ doch ein paar nette Worte als Kommentar. Danke! Und: Vernetzen = Informiert und im Austausch bleiben. 🙂 💁♂️ 🌳
Ausschnitt der Deutsche Version des Posters anlässlich des World Metrology Day 2025. Quelle: BIPM, PTB
Heute feiern wir den 150. Tag der Meterkonvention: Der Vertrag vom 20. Mai 1875 zwischen 17 Staaten in Paris, der die Maßeinheiten Meter und Kilogramm vereinbarte – und den Grundstein der heutigen festgelegten, sieben Internationalen Einheiten (SI-Einheiten) für physikalische Größten legte, die unser Leben bestimmen.
Ohne Messung kein Leben!
Lieber Gast,
heute schon gemessen? Oder vielleicht eher: Messen lassen? Obwohl fast jeder von uns fast jeden Augenblick die Ergebnisse von Messungen nutzt, denken wir oft wenig darüber nach. Denn es geschieht meist automatisch – und nur bei Fehlern, falschen Messungen oder Anpassungen (z.B. Uhren umstellen für Sommer- und Winterzeit) horchen wir auf.
Doch die Uhr an Deinem Handgelenkt, das Handy in der Tasche, die Temperaturanzeige oder die Fahrzeuge, die wir nutzen – um nur wenige Beispiele zu nennen – beruhen auf physikalischen Konventionen, Einheiten, Erkenntnissen, Experimenten, Theorien, Gedanken und Ideen.
Meter, Kilogramm, Sekunde, Ampere, Kelvin, Mol und Candela: Mit diesen SI-Einheiten wissen wir beispielswiese, wie schnell und weit wir mit dem Auto fahren, wie viel Uhr und wie warm es gerade ist, und wie stark der Strom unserer Lampe fließt. Ohne die Entwicklung der Messung durch unsere Vorfahren, ihrer theoretischen Grundlagen und praktischen Messinstrumenten, hätten wir heute kein Internet und keinen Strom, kämen nur zur Fuß zur Arbeit und einfaches Grillen mit Stock über dem Feuer oder Kochen mit dem Kohleofen wäre immer noch unsere einzige Garmethoden.
Und wenn wir es biologisch und von unserem Gehirn und Körper betrachten: Auch hier spielt die Messung eine zentrale Rolle. Unser Körper hat Sensoren und Rezeptoren, um z.B. Berührung, Druck, Hitze oder Schmerz wahrzunehmen, und um die Konzentration bestimmter Hormone zu messen. Zellen feuern, wenn bestimmte Aktionspotenziale erreicht sind und leiten so Informationen weiter. Das Gehirn agiert und reagiert mit elektrischen Impulsen über seine Nervenbahnen, um Muskeln zu bewegen. Ohne körpereigene Messungen wären wir tot.
Poster zum Weltmesstag 2025: Links die offizielle Version und rechts die deutsche Fassung. Quelle: World Metrology Day; Urheber: BIPM, PTB. Mehr zum 150. Jahrestag der Meterkonvention inklusive Link zum Video der Feier aus Paris unten.
Die Meterkonvention
Und mancher mag beim Begriff »Meterkonvention« sich an den Physikunterricht in der Schule erinnern und vielleicht fällt Dir dann auch ein, worum es 1875 in Paris ging:
Denn ein Jahrhundertereignis des Messens war die Unterzeichnung der Meterkonvention am 20. Mai 1875 in Paris: 17 Staaten vereinbarten in diesem Vertrag das metrische System zu fördern; und sie legte nicht nur den Grundstein für die Maßeinheiten Meter und Kilogramm, sondern auch für folgende Einheiten und das SI-System von 1960 für physikalische Größen.
Auf diesen und weitere Maßen und Messgeräten, der sich daraus entwickelten Wissenschaft vom Messen, der Metrologie, basieren auch die Erfolge der Chemie, Biologie und Medizin, der Technik und Informatik, des Maschinenbaus und der Architektur – also der Fortschritt unserer gesamten Zivilisation und Kultur: Das Leben, das wir heute kennen und führen!
Messung als Grundlage für Fortschritt und Innovation
Die genaue Messung mit akkuraten Instrumenten auf Basis schlauer Überlegungen und handwerklichen Geschicks bei der Konstruktion und Verbesserung von Messgeräten ist somit entscheidend für Qualität, Innovation und bestmögliche Entscheidungen! Und: Je mehr Menschen dies tun, desto mehr profitieren alle davon – wie die Folgen der Meterkonvention und einheitlicher Standards bzw. Normen, z.B. für technische, medizinische und organisatorische Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, uns vor Augen führen – oder oft diese Errungenschaften kaum mehr bemerken, und uns meist erst bei Reisen in andere Länder diese Unterschiede auffallen (z.B. Stromstecker, Fahrenheit statt Celsius, Gallone statt Liter).
Qualitätsstandards und Normen, die von nationalen und internationalen Institutionen und Vereinen herausgegeben werden, wie dem Deutschen Institut für Normung e. V. in Berling und der International Organization for Standarization (ISO) in Genf.
Psychometrie: Messung in der Psychologie
Auch die Messung psychologischer Merkmale entspringt diesem empirisch-naturwissenschaftlichem Vorgehen: Aus der Psychophysik entstand die experimentelle Psychologie mit ihren psychologischen Labore (die Geburtsstunde der Psychologie als Wissenschaftsfach), die Psychometrie und die psychologische Diagnostik – und aus dieser wiederum die Eignungsdiagnostik (engl.: Professional Assessment) sowie die Normen DIN 33430 und ISO 10667, über die ich kürzlich anlässlich der Kanzler- und Papstwahl Anfang Mai 2025 in diesem Artikel schrieb.
150 Jahre Meterkonvention am 20. Mai 2025
Dieses Jahr jährt sich die Unterzeichnung des Vertrags von Paris zum 150. Male: Aus diesem Anlass gibt es eine Feier im Rahmen eines Symposiums der UNECSCO in Paris, welches auch per Live-Stream auf YouTube übertragen wird und danach auch als Video zur Verfügung stehen wird:
Video vom Livestream der Feier zum 150. Jahrestag der Meterkonvention bei der UNESCO in Paris: Symposium mit Rednern, Diskussionen und musikalischen Pausen. Dauer: 7:34 Stunden.
Das Motto des Weltmesstages dieses Jahr zum seinem runden Geburtstag lautet passend zur Bedeutung der Meterkonvetion und des Messens allgmein: Measurements for all times, for all people. Weiter Informationen zum »World Metrology Day« gibt es auf dieser Website sowie nachfolgend unter einigen Links.
Fazit
Wie ich bereits 2024 und 2023 zum Weltmesstag schrieb, gibt es daher heute viele gute Gründe zum Feiern: Stoßen wir an auf die Zukunft, viele tolle Messungen und neue Entdeckungen, Innovationen und Fortschritte, die sie uns in vielen Lebensbereichen und Arbeitswelten bringen! Und das tolle: Jeder kann teilnehmen. Jeder kann messen. Jeder kann etwas tun: Wenn man will und versucht, mehr experimentiert als theoretisiert; seine Ideen und Gedanken an der Wirklichkeit mit guten Maßeinheiten und Instrumenten prüft!
Herzliche Grüße, Stefan Klemens
Weiterführende Informationen
Nachfolgend habe ich eine Reihe von weiterführenden Informationen rund um die Themen Meterkonvention und Messung zusammengestellt:
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